Beim Kauf eines Grundstücks fallen neben dem eigentlichen Grundstückspreis noch viele weitere Kosten an, welche Sie bei Ihrer Finanzierung berücksichtigen sollten. Im Folgenden erfahren Sie daher, mit welchen Kosten Sie beim Kauf eines Grundstücks zu rechnen haben.
Der Kauf eines geeigneten Grundstückes ist der erste Schritt auf dem Weg zu Ihrer Traumimmobilie. Ob ein Grundstück für Ihr Bauvorhaben geeignet ist, entscheidet sich auf Grundlage verschiedener Faktoren. Zum einen ist natürlich die Lage eine wichtige Größe, welche Ihnen zusagen sollte. Zum anderen ist die Größe des potentiellen Grundstücks ein wichtiger Faktor – schließlich hat diese einen direkten Einfluss auf den Preis.
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Im besten Fall sind Sie bereits mit den Kosten für Ihr Bauvorhaben vertraut, sodass Sie eine Vorstellung davon haben, wieviel Kapital noch für das Grundstück ausgegeben werden kann. Allerdings sind die veranschlagten Kosten lediglich eine Kalkulationsgrundlage – sobald der Bau in die Realität umgesetzt wird, können erst realistische Preise berechnet werden.
Damit Ihre Baufinanzierung jedoch Hand und Fuß hat, brauchen Sie für diese Kalkulation eine vage Kostenschätzung. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Sie sich bereits im Vorfeld über die Kosten eines Grundstückskaufs informiert haben. Grundstücke in einer Stadt wie bspw. Hannover sind dabei naturgemäß teurer als in ländlicheren Regionen.
Die Vorteile wie eine gute Infrastruktur, Ausgehmöglichkeiten und generell kürzere Wege spielen für den Verkaufspreis eine wichtige Rolle. Auf dem Land hingegen sind die Verkehrsanbindungen in der Regel schlechter ausgebaut, welches sich auf den Grundstückspreis niederschlägt. Bevor Sie also eine Entscheidung für ein bestimmtes Grundstück treffen, sollten Sie sich gut über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lagen informieren.
Welche Lage entspricht eher Ihrer Vorstellung? Bevorzugen Sie es direkt im Trubel zu leben und nehmen dafür einen höheren Preis in Kauf? Oder mögen Sie die frische Landluft und die Ruhe?
Machen Sie sich hierzu ausgiebig Gedanken, schließlich ist der Kauf eines Grundstücks eine wichtige – und vor allem langfristige – Entscheidung.
Der Gesamtpreis eines Grundstücks setzt sich zum einen aus den Kosten für Grund und Boden und zum anderen aus den Kaufnebenkosten zusammen. Um Ihnen einen ersten Eindruck über die Kosten zu geben, hier einmal ein Beispiel:
Wenn Ihr Bauvorhaben insgesamt bei 380.000 Euro liegt, belaufen sich die Grundstückskosten auf 38.000 bis 57.000 Euro. Im Schnitt machen die Grundstückskosten somit 10-15 % des Gesamtpreises aus. Hinzu kommen dann noch die Kaufnebenkosten:
Es ist immer eine gute Entscheidung, sich im Voraus bereits Gedanken über die zukünftige Grundstücksgröße zu machen. Hierbei gibt es viele verschiedene Punkte, die berücksichtigt werden sollten. Vielleicht möchten Sie eine große Doppelgarage oder aber auch einen ausreichend großen Garten Ihr Eigen nennen.
Wenn Sie bisher noch keine Vorstellung haben, wie groß ein Grundstück sein muss, um Ihre Wünsche entsprechend erfüllen zu können, fragen Sie doch einfach bei Freunden oder Familie nach. Eine bestehende Immobilie erleichtert Ihnen die Vorstellung, wieviel Fläche sie ungefähr für welchen Wohntraum benötigen. Auch der Besuch in einem Musterhauspark kann Ihnen bei dieser Entscheidung eine gute Grundlage bieten, da Sie hier auch direkt eine Vorstellung vom Haus erlangen können.
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Die Grundstücksgröße einer der entscheidendsten Faktoren für die Kosten des Grundstücks. Wenn Sie Ihre gewünschte Wohnfläche ermittelt haben, bedenken Sie auch entsprechend Platz für eine Garage und die Grünanlagen ein. Haben Sie bei diesen Gedanken auch immer Ihre finanziellen Möglichkeiten im Hinterkopf – welche Größe ist ausreichend? Was können Sie sich leisten?
Die Quadratmeterpreise für Grund und Boden sind von Region zu Region unterschiedlich. In Hannover können sie mit 300-400 Euro pro Quadratmeter rechnen, in den ländlicheren Regionen finden Sie schon zwischen 70 und 120 Euro pro Quadratmeter ein Grundstück.
Weitere wichtige Größen bei der Berechnung Ihrer Wunschgrundstücksgröße sind die Begrenzungsmaße zu den Nachbargrundstücken, welche gesetzlich vorgeschrieben sind sowie weitere Vorgaben. Der Bebauungsplan gibt beispielsweise Auskunft über die Grünflächenzahl. Diese besagt, wieviel von Ihrem Grundstück tatsächlich bebaut werden darf – bei einer Kennzahl von 0,3 dürfen bei einem 600 qm großen Grundstück daher nur 180 qm tatsächlich bebaut werden. Beachten Sie also bei Ihren Planungen genau die Vorgaben des Bebauungsplans.
Wenn Sie ein Grundstück kaufen, sollten Sie sich vorher beim zuständigen Bauamt darüber erkundigen, ob auf diesem überhaupt gebaut werden darf. Bringen Sie außerdem in Erfahrung, ob die Bodengegebenheiten überhaupt für den Bau eines Hauses geeignet sind. Planen Sie das zukünftige Gebäude auch gewerblich zu nutzen, müssen gegebenenfalls auch Altlasten beseitigt werden.
Diese können den Kaufpreis schnell einmal in die Höhe schnellen lassen – ganz egal, ob es sich hierbei um Bäume handelt, sie noch entfernt werden müssen oder ob es direkt um Dinge im Boden geht.
Damit Sie nicht in eine ungeahnte Kostenfalle tappen, empfiehlt es sich daher im Voraus ein Bodengutachten erstellen zu lassen. Ein Sachverständiger prüft dann das gesamte Grundstück und kann Auskunft über die Bodenbeschaffenheit geben. Die Kosten für ein Bodengutachten richten sich nach dem Baupreis und schwanken zwischen 0,3 und 0,5 %. Bei unserem Beispiel von 380.000 Euro würden sich die Kosten wie folgt gestalten:
Sind auf dem Grundstück noch bestehende Bauten vorhanden oder aber einige Grünanlagen, welche für den Bau beseitigt werden müssen, kann auch dies zu höheren Kosten führen. Die Kosten sind auch hier sehr stark variabel, da sie jeweils mit dem verbundenen Aufwand zusammenhängen. Folgende Kosten könnten bspw. Beim Abriss eines bestehenden Einfamilienhauses auf Sie zukommen:
Insgesamt wären also knapp 20.500 Euro fällig. Sie können diese Kosten minimieren, wenn Sie einige der Arbeiten in Eigenleistung übernehmen.
Ein weiterer Kostenfaktor für den Grundstückspreis ist die Erschließung. Mit Erschließung wird der Anschluss Ihres Grundstücks an die Versorgungs- und Entsorgungsnetzwerke bezeichnet. Im besten Fall ist das potentielle Grundstück bereits erschlossen, sodass keine weiteren Kosten hierfür anfallen. Allerdings liegt hier der Kaufpreis dann meist bereits höher als bei einem unerschlossenen Grundstück.
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Die Kosten für die Erschließung hängen wie so vieles auch wieder vom Aufwand sowie den Materialkosten ab. Je weiter Ihr Grundstück von den Hauptanschlüssen des Gebiets entfernt ist, desto höher sind naturgemäß auch die Kosten. Durchschnittliche Preise für die Erschließung eines Grundstückes sind:
Kaufnebenkosten sind so sicher wie das Amen in der Kirche: Diese fallen wirklich bei jedem Grundstückserwerb an. Es handelt sich hierbei um folgende Kosten: Notargebühren, Grunderwerbssteuer und Maklerkosten.
All diese Kosten orientieren sich am gesamten Kaufpreis. Die Grunderwerbssteuer ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.
Leistung | Kosten |
---|---|
Kaufpreis | 1 000 € |
Bodengutachten (0,4 % des Kaufpreises) | 320 € |
Kaufnebenkosten | |
Grunderwerbsteuer (4,5 %) | 1 600 € |
Grundbuch-/ Notarkosten (2%) | 1 600 € |
Maklerprovision (6,25 %) | 1 000 € |
Erschließung | |
Wasser & Abwasser | 1 200 € |
Stromanschluss | 1 800 € |
Gasversorgung | 1 800 € |
Telefon und Internet | 300 € |
Gesamt | 1 620 € |